Leistungen der LAM

Klassische ESG-Strategien können beispielsweise auf ESG-Ratings von bekannten ESG-Research-Anbietern zurückgreifen. Diese Noten zeigen an, wie gut ein Unternehmen in den ESG relevanten Themenfeldern geführt wird. 

Häufig werden Ausschlusskriterien definiert, um ein Investment in unerwünschte Geschäftsbereiche zu unterbinden (z.B. Rüstungsgüter, Glücksspiel, Tabak, Fossile Brennstoffe). Ausschlüsse können darüber hinaus für Verstöße gegen anerkannte Normen definiert werden (z.B. UN Global Compact, ILO-, OECD-Standards). 

Bei der Best in Class Strategie besteht das zulässige Anlageuniversum aus denjenigen Unternehmen, die innerhalb ihrer Vergleichsgruppe (i. d. R. Branche) die besten ESG-Bewertungen erhalten. Dabei ist unerheblich, ob ihre Produkte und Dienstleistungen per se positiv zur Nachhaltigkeit in der Gesamtwirtschaft beitragen oder nicht. Ein Waffenproduzent könnte bei isolierter Anwendung dieser Auswahlstrategie innerhalb des Investitionsgütersektors vergleichsweise gut abschneiden. 

Die Best-of-Class Strategie ist eine Kombination von Ausschlüssen und dem Best-in-Class Ansatz. Somit wird generell nur in Branchen investiert, die ohnehin als nachhaltig gelten und dort wiederum in die besten Unternehmen. 

Die Strategie der Integration bezieht Nachhaltigkeitskriterien positiv in den fundamentalanalytischen Selektionsprozess auf der Ebene der einzelnen Unternehmen mit ein. Damit werden nicht nur Reputations- und weitere Nachhaltigkeitsrisiken durch Ausschluss vermieden, sondern auch die mit einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Unternehmensführung verbundenen Wettbewerbsvorteile und Ertragspotenziale ausgeschöpft. 

Wirkungsbezogene Anlagestrategien (Impact Investing) verfolgen ökologische und/oder soziale Ziele mit den getätigten Anlagen. Neben der Erreichung dieser Ziele wird eine angemessene finanzielle Rendite angestrebt. Die positive Wirkung auf das zuvor definierte Ziel muss mess- und belegbar sein. Somit bestehen besonders hohe Anforderungen an das Reporting sowie die internen Steuerungstools, die Transparenz in den aktuellen Erfüllungsgrad der Ziele bringen und notwendige Anpassungserfordernisse dem Portfoliomanager offenbaren. 

Ökologische Ziele lassen sich u.a. anhand der EU Taxonomie (Verordnung (EU) 2020/852) ableiten.
Diese führt in Artikel 9 sechs Umweltziele auf:

1. Klimaschutz
2. Anpassung an den Klimawandel
3. die nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
4. der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
5. Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung und
6. der Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme  

• Gesunde Menschen
• Nachhaltiges Wachstum und Innovation
• Gleichberechtigung, soziale Inklusion und Stärkung der Autonomie
• Nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft
• Nachhaltige Mobilität und Infrastruktur
• Einhaltung von Menschenrechten

Aus regulatorischer Sicht gibt es bereits erste Entwürfe zu einer sog. sozialen Taxonomie.  

Im Kontext der Kapitalanlage sind nicht alle Ziele in der Breite gleich gut investierbar, so dass häufig mehrere Themengebiete verfolgt werden. Auch bedingen sich manche Ziele, so dass durch die Investition eine positive Wirkung auf gleich mehrere Ziele erreicht werden oder auch gegensätzlich Zielkonflikte entstehen können.  

 Beispiel: Ein Unternehmen hatte in den letzten Jahren einen geringen CO2 Ausstoß. Es verfolgt allerdings keine Strategie für eine weitere Reduktion des CO2 Ausstoßes, die für ein Erreichen der globalen Klimaziele (Pariser Klimaabkommen) nötig wäre. Somit bestünde eine negative Wirkung (Impact) auf das Ziel „Klima Wandel bekämpfen“. Demgegenüber stellt das Unternehmen wichtige medizinische Produkte her, die eine positive Wirkung (Impact) auf das Ziel „Gesunde Menschen“ hat.   

ESG-Research-Anbieter erheben Daten und bewerten die Wirkung der Unternehmensstrategie, Produkte und bestehende Kontroversen auf die verschiedenen Ziele. Aufgabe des Portfoliomanagements ist es, Unternehmen und Emittenten zu finden, die mit ihrer Strategie, ihren Produkten und ihren Handlungen zur Lösung globaler Herausforderungen positiv beitragen. Hierzu gilt es Bewertungen der ESG-Research-Anbieter einzuordnen, abzuwägen und mögliche Zielkonflikte im Sinne der verfolgten Zielerreichung gut zu managen. 

Einer der am häufigsten betrachteten Datenpunkte für Impact Investitionen sind CO2-Emissionen. Darüber hinaus wird vermehrt der Impact einer Investition auf die 17 UN Nachhaltigkeitsziele von 2015 (UN SDGs) herangezogen.