Immer wieder kommt es zu starken Turbulenzen an den Börsen. Solche Phasen rückläufiger Kurse sind eher die Regel als die Ausnahme und kommen in fast jedem Kalenderjahr vor. Grund zur Panik und zum eiligen Verkauf von Aktien ist das aber nicht.
Es war ein klassischer Fehlstart, den die Aktienmärkte Anfang 2022 hinlegten. Rund 4,3 Prozent hat der deutsche Leitindex Dax zwischen Anfang Januar und Mitte Februar eingebüßt, beim S&P 500 betrug der Rückgang 6,7 Prozent, der technologielastige Nasdaq hat sogar 11 Prozent verloren. Die Gründe dafür sind vielfältig: Lieferengpässe, die hartnäckig hohe Inflationsrate, die angekündigten Zinserhöhungen und anhaltende Risiken im Zusammenhang mit der Omikron-Welle. Doch Ende Februar geht die Talfahrt an den Märkten sogar verstärkt weiter. An einem einzigen Handelstag bricht der Dax um über 5 Prozent ein. Der Grund: der Einmarsch Russlands in der Ukraine.
Sollten Aktienanleger in solchen Situationen besser die Notbremse ziehen und verkaufen? Wer in die Vergangenheit der Aktienmärkte zurückblickt, findet unzählige Situationen, in denen die Märkte eingebrochen sind. Die Ursachen dafür waren vielfältiger Natur: Zinserhöhungen haben Einbrüche am Aktienmarkt ebenso ausgelöst wie konjunkturelle Schwächephasen oder Spekulationsblasen. Aber eben auch politische Entwicklungen. Denn in der Regel ist es im ersten Augenblick sehr schwer einzuschätzen, was politische Ereignisse für die Wirtschaft, die konjunkturelle Entwicklung und damit letztlich auch für die Unternehmensgewinne bedeuten.
Politische Unsicherheit belastet Aktienkurse
Politische Ereignisse können für ein hohes Maß an Unsicherheit sorgen und das wiederum ist Gift für die Aktienkurse. So war es zum Beispiel beim Brexit. Als in Großbritannien im Juni 2016 die überraschende Entscheidung zugunsten des Austritts aus der EU fiel, verlor der Dax innerhalb eines Tages 10 Prozent. Allerdings hatte der Aktienindex diesen Verlust auch schon wenige Wochen später wettgemacht und notierte wieder über dem Niveau vor dem Brexit-Referendum. Aber auch auf kriegerische Auseinandersetzungen reagierten die Börsen in der Vergangenheit. Zum Beispiel beim Golfkrieg 1991, beim Irak-Krieg 2003 oder bei der Annexion der Krim durch Russland 2014.
Wie bei anderen politischen Krisen auch, kam es auch hier zu kurzen heftigen Kurseinbrüchen. Im März 2003, wenige Tage nach Beginn des Irak-Kriegs, stürzte der Dax um 6,1 Prozent ab. Doch auch hier ging die Erholung sehr schnell und er hatte das Vor-Kriegsniveau schon wenige Wochen später wieder erreicht. Ganz ähnlich verlief die Entwicklung während der Krim-Krise im Jahr 2014. In der Tat ist ein ähnliches Muster bei den meisten politischen Ereignissen festzustellen. Es kommt zu sehr schnellen Kursverlusten, doch erholen sich die Märkte auch sehr schnell wieder. Wer also in einem solchen Fall aus dem Markt aussteigt, läuft Gefahr, die anschließende Erholung zu verpassen.
Zinserhöhungszyklen grundsätzlich positiv für Aktien
Nicht viel anders läuft es bei anstehenden Zinserhöhungszyklen ab. Grundsätzlich bedeuten höhere Zinsen steigende Finanzierungskosten für die Unternehmen, zugleich aber werden auch sichere Zinsanlagen wieder attraktiver. Aus diesem Grund müssen zu erwartende höhere Zinsen am Aktienmarkt eingepreist werden. Dies geschieht, wie zahlreiche Untersuchungen zeigen, insbesondere um den ersten Zinsschritt herum. In dieser Phase sind die Kursschwankungen an den Aktienmärkten in der Regel am höchsten. Jedoch entwickeln sich die Aktienmärkte dann, wenn der eigentliche Zyklus beginnt, gut und korrelieren positiv mit den steigenden Zinsen.
Deutlich heftiger fallen die Kurseinbrüche im Fall von Spekulationsblasen aus. Das war während der New Economy Ende der 1990er-Jahre zu beobachten. In der Hoffnung auf hohe Umsatz- und Gewinnzuwächse floss damals sehr viel Kapital in alles, was nach Internet klang. Das trieb die Bewertungen an den Aktienmärkten in immer neue Höhen. Doch im Jahr 2000 wurde immer mehr Investoren klar, dass die jungen Tech-Unternehmen die hoch gesteckten Erwartungen nicht würden erfüllen können. Sie zogen ihr Geld ab und der Dax brach um 73 Prozent ein, die Technologiebörse Nasdaq um 83 Prozent und für den eigens für Wachstumsfirmen geschaffenen Neuen Markt bedeutete es gar das Aus. In diesem Fall dauerte es bis 2007, bis der Dax sein Vorkrisenniveau wieder erreicht hatte.
Breit diversifiziert und langfristig anlegen
Das heißt, mit Kurseinbrüchen am Aktienmarkt ist jederzeit zu rechnen. Dann ist es wichtig, nicht in Panik zu geraten. Dabei hilft vor allem ein breit diversifiziertes Portfolio. Darin sollten neben Aktien auch Anleihen oder andere Asset-Klassen wie Immobilien enthalten sein. Zudem ist gerade auch im Aktienbereich selbst eine breite Streuung über verschiedene Regionen, Länder und Branchen hinweg entscheidend. Denn ein breit aufgestelltes Portfolio reagiert in der Regel nicht so stark auf politische Störfaktoren wie ein Depot, das nur aus einigen wenigen Werten aus vielleicht sogar nur einem Land besteht.
Dazu ist der langfristige Anlagehorizont wichtig. Langfristig nämlich bestimmen die konjunkturelle Entwicklung und die Entwicklung der Unternehmensergebnisse den Kurs von Aktien. Deshalb sollten Anleger sich auch nicht zu sehr von kurzfristigen Stimmungen beeinflussen lassen, sondern eine langfristige Perspektive einnehmen. Dies kann auch verhindern, dass jemand vorschnell verkauft und dann die anschließende Erholung verpasst.
Dies ist natürlich eine Herausforderung. Denn häufig spielen hier Emotionen eine große Rolle. Deshalb macht es besonders beim langfristigen Vermögensaufbau Sinn, auf die Erfahrung von Investment-Experten zu setzen.
Bei Hauck Aufhäuser Lampe bzw. der digitalen Vermögensverwaltung Zeedin ist dies ab einer Anlagesumme von 25.000 Euro möglich. Entsprechend Ihrer Anlageziele übernehmen hierbei erfahrene Portfoliomanager die Allokation Ihres Vermögens und stehen Ihnen auch in volatilen Zeiten stets zur Seite.
Sollten Sie Fragen zu Ihrer aktuellen Anlagestrategie haben oder mehr darüber erfahren wollen, wie Sie mit Börsenturbulenzen umgehen können, vereinbaren Sie jederzeit einen unverbindlichen Termin oder rufen Sie uns an.
Gerne erklären wir Ihnen auch, wie wir vorgehen, um auch in solchen Phasen Ihre Anlageziele zu erreichen. Sollten Sie vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse Rückmeldungen, Fragen oder Themenwünsche haben, schreiben Sie uns gerne auch eine E-Mail an info@hal-privatbank.com
Disclaimer
Die Informationen in diesem Dokument wurden ausschließlich zu Informationszwecken für den Empfänger erstellt. Alle Angaben erfolgen unverbindlich und stellen weder eine Finanzanalyse, eine Empfehlung, eine Anlageberatung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments dar. Daher genügen sie nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht dem Verbot des Handelns vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Die internen Richtlinien (Organisationsanweisungen) der Bank regeln Letzteres jedoch in dem Sinne, dass eine Vermeidung von Interessenkonflikten gewährleistet wird. Anlagen in Aktien sind sowohl mit Chancen als auch mit Risiken verbunden. Allgemeine Informationen zu den mit einem Investment in Aktien verbundenen Risiken können den Basisinformationen über Vermögensanlagen in Wertpapieren entnommen werden, die Ihre Beraterin/Ihr Berater für Sie bereit hält. Interessenkonflikte sind auf der Homepage von Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG unter www.hal-privatbank.com/rechtliche-hinweise veröffentlicht.
Die Informationen in diesem Dokument wurden sorgfältig recherchiert. Dabei wurde zum Teil auf Informationen Dritter zurückgegriffen. Einzelne Angaben können sich insbesondere durch Zeitablauf oder infolge von gesetzlichen Änderungen als nicht mehr zutreffend erweisen. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität sämtlicher Angaben wird daher keine Gewähr übernommen. Die Informationen können eine individuelle anlage- und anlegergerechte Beratung nicht ersetzen. Sofern Aussagen über Marktentwicklungen, Renditen, Kursgewinne oder sonstige Vermögenszuwächse sowie Risikokennziffern getätigt werden, stellen diese lediglich Prognosen dar, für deren Eintritt wir keine Haftung übernehmen. Insbesondere sind frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Vermögenswerte können sowohl steigen als auch fallen. Die Angaben gehen von unserer Beurteilung der gegenwärtigen Rechts- und Steuerlage aus. Soweit steuerliche oder rechtliche Belange berührt werden, sollten diese vom Adressaten mit seinem Steuerberater bzw. Rechtsanwalt erörtert werden.
Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung der Verfasser wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sofern Aussagen über Renditen, Kursgewinne oder sonstige Vermögenszuwächse getätigt werden, stellen diese lediglich Prognosen dar, für deren Eintritt keine Haftung übernommen wird.
Diese Funktion steht nur HAL+ Nutzern zur Verfügung.
Sichern Sie sich mit Ihrem kostenlosen Account exklusive Zusatzfunktionen und Premium-Inhalte.