Frank Eckardt
Leiter Cross-Asset Execution
| DAX | 24.278,63 |
| E-STOXX 50 | 5.699,81 |
| DAX | 23.385,06 | (-0,12%) |
| MDAX | 30.127,57 | (+0,32%) |
| TechDAX | 3.748,95 | (-0,32%) |
| Euro Stoxx 50 | 5.685,85 | (-0,12%) |
| Dow Jones | 46.926,08 | (+0,34%) |
Nasdaq | 25.150,35 | (+0,74%) |
Nikkei | 49.351,28 | (+2,17%) |
EUR/USD | 1,16 | (-0,15%) |
| Gold in $ | 4.116,86 | (+1,07%) |
| Oil (Brent) in $ | 61,36 | (-2,38%) |
| Bitcoin (USD) | 108.192,83 | (+0,42%) |
| Deutsche Bank AG | 31,07 | (+4,95%) |
| Meredes-Benz Group AG | 57,04 | (+4,37%) |
| RWE AG | 42,36 | (+2,97%) |
| adidas AG | 165,25 | (-10,39) |
| Zalando SE | 24,61 | (-4,76%) |
| SAP SE | 224,30 | (-4,19%) |
DAX im Bann von FED und Berichtssaison - Powell verunsichert US-Märkte - Wenig Bewegung in Asien
Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank und wichtigen Quartalszahlen aus dem amerikanischen Technologiesektor haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt auf die Bremse getreten. Auch das anstehende Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi sorgte für Zurückhaltung. So schloss der Dax mit einem Minus von 0,64 Prozent bei 24.124,21 Zählern. Der MDax gab um 0,98 Prozent auf 29.940,39 Punkte nach. Die Musik spielt zurzeit in den USA, wo das KI-Fieber für immer weitere Kursrekorde sorgt. Nach US-Börsenschluss werden unter anderem die Quartalszahlen einiger der wertvollsten Technologiekonzerne wie Microsoft, Alphabet und Meta veröffentlicht.
Die US-Börsen haben am Mittwoch verschnupft auf Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell im späten Handel reagiert. Die wichtigsten Indizes drehten ins Minus, nachdem sie zuvor noch erneut auf Rekordstände gestiegen waren. Der Fed-Vorsitzende hatte auf einer Pressekonferenz nach der Verkündung der Leitzinsentscheidung (s.u.) die Hoffnung der Anleger auf einen weiteren Schritt nach unten im Dezember etwas gedämpft. Allerdings lockerte sich die Stimmung am Markt schnell wieder, die wichtigsten besonders zinssensiblen Technologie-Indizes gingen sogar höher aus dem Handel. Der Dow gab zu Handelsschluss um 0,16 Prozent auf 47.632,00 Punkte nach. Der S&P 500 verharrte prozentual bei 6.890,59 Punkten. Für den technologiestarken Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,41 Prozent auf 26.119,85 Punkte nach oben. Der mehr Werte umfassende Nasdaq Composite zog um 0,55 Prozent auf 23.958,47 Punkte an.
Nach den jüngsten Rekordständen an einigen Börsen der Region zeigen sich die asiatischen Handelsplätze am Donnerstag uneinheitlich. Die Bereitschaft für Gewinnmitnahmen wird durch wichtige Notenbanken (s.u.) indes gefördert.
Die japanischen Aktien drehen im späten Handel nach der geldpolitischen Entscheidung ins Plus, der Nikkei-225 gewinnt 0,3 Prozent auf 51.464 Punkte. Der Yen steigt zunächst, kommt aber aktuell wieder zurück, nachdem die Bank of Japan ihren Leitzins trotz der anhaltend hohen Inflation unverändert gelassen hat. Zwei Mitglieder des Boards schlugen eine Zinserhöhung vor, die von der Mehrheit abgelehnt wurde. Der jüngste Ausblick der BoJ habe sich kaum verändert und deute nicht auf eine Wiederaufnahme der Straffung vor Dezember hin, sagt Marktstatege Marcel Thieliant von Capital Economics.
In China bewegen sich die Indizes kaum - der Schanghai-Composite verliert 0,1 Prozent und der HSI in Hongkong steigt um 0,1 Prozent. Der Kospi in Südkorea klettert um 0,5 Prozent. Trump und sein südkoreanischer Kollege Lee Jae Myung haben ihr Handelsabkommen finalisiert.
Der australische S&P/ASX-200 hat mit einem Abschlag von 0,5 Prozent geschlossen. Denn Hoffnungen auf Zinssenkungen in Australien und den USA schwinden.
Der Dax dürfte heute einen Teil seiner Vortagesverluste wieder wettmachen und notiert vorbörslich mit einem Plus von 0,13% bei 21.155,00 Punkten. In der Nacht war er aber sogar bei 24.263 Punkten gesehen worden.
Im Streit um Chinas Exportkontrollen auf seltene Erden hat US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten eine Übereinkunft mit Präsident Xi Jinping erzielt. Die Hindernisse seien aus dem Weg geräumt, die Vereinbarung gelte zunächst für ein Jahr, sagte Trump nach dem Treffen. Im Gegenzug kündigte Trump an, Fentanyl-Zölle auf chinesische Produkte um 10 Prozentpunkte zu senken.
Neben den Folgen des Treffens zwischen Trump und Xi müssen die Märkte die US-Notenbank-Entscheidung vom Mittwochabend sowie die Zahlen wichtiger US-Technologiewerte verarbeiten. Im Laufe des Tages stehen zudem eine Reihe von Quartalszahlen deutscher Unternehmen sowie die Sitzung der Europäischen Zentralbank
Deutschland / Arbeitsmarkt
Die Bundesagentur für Arbeit legt in Nürnberg die Arbeitsmarktbilanz für Oktober vor. Erwartet wird aus jahreszeitlichen Gründen ein Rückgang der Arbeitslosenzahl, die im September auf 2,955 Millionen gesunken war. Nach dem Ende der Sommerpause stellen viele Betriebe etwa im Bau, im Handwerk und in der Landwirtschaft wieder zusätzliches Personal ein. Mit dieser üblichen Herbstbelebung sinkt meistens die Erwerbslosenzahl.
Deutschland / BIP
Die deutsche Wirtschaft dürfte im Sommer nicht vom Fleck gekommen sein. Experten sagten in einer Reuters-Umfrage für das Sommerquartal eine Stagnation voraus, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Frühjahr um 0,3 Prozent geschrumpft war. Auch im Euroraum dürfte die Wirtschaft im Sommer vor sich hingedümpelt sein. Volkswirte erwarten für das dritte Quartal ein mageres Plus beim BIP von 0,1 Prozent.
Deutschland / Preise
Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte zuletzt etwas nachgelassen haben. Volkswirte erwarten für Oktober eine Jahresteuerungsrate von 2,2 Prozent, nach 2,4 Prozent im September. Damit würde sich der Preisauftrieb wieder der Marke von 2,0 Prozent annähern, die von der Europäischen Zentralbank für den gesamten Euroraum als ideal für die Wirtschaft angestrebt wird.
Italien / Europa
Italien hat sich angesichts drohender Schritte der EU-Kommission zu Änderungen an seinen "Golden Power"-Regeln zum Schutz strategischer Unternehmen bereit erklärt. Italienische und EU-Vertreter verhandelten darüber, wie die Regierung ihre Gesetzgebung ändern könne, ohne sie grundlegend zu schwächen, sagten zwei mit den Gesprächen vertraute Personen. Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti und EU-Finanzkommissarin Maria Luis Albuquerque hätten das Thema vergangene Woche in Rom erörtert. Das Hauptanliegen Italiens sei es, den Grundsatz zu verteidigen, dass die Regierung ihr nationales Interesse in Geschäftsangelegenheiten wahren dürfe.
Japan
Die japanische Notenbank hat auf eine Zinserhöhung verzichtet und wie allgemein erwartet den Leitzins bei 0,5 Prozent belassen. Zugleich bekräftigte die Bank jedoch ihr Versprechen, die Kreditkosten weiter zu erhöhen, sollte sich die Wirtschaft im Einklang mit ihren Prognosen entwickeln.
Niederlande
Bei der Parlamentswahl zeichnet sich ein Patt zwischen der linksliberalen D66 und der rechtspopulistischen PVV von Geert Wilders ab. Nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen kommen beide Parteien den Hochrechnungen zufolge auf 26 der 150 Sitze im Unterhaus. Die D66 hat damit ihre Sitzanzahl fast verdreifacht. Wilders PVV verzeichnete hingegen deutliche Verluste. Nachwahlbefragungen und erste Hochrechnungen. Die Regierungsbildung dürfte sich nun schwierig gestalten. Die Koalitionsgespräche könnten Monate dauern. Eine Regierungsbeteiligung von Wilders gilt als ausgeschlossen, da andere Parteien eine Koalition mit der PVV ablehnen.
USA / Atomtest
US-Präsident Donald Trump hat das US-Verteidigungsministerium angewiesen, unverzüglich wieder Atomwaffentests aufzunehmen. "Wegen der Testprogramme anderer Länder habe ich das Kriegsministerium angewiesen, auf gleicher Basis mit dem Testen unserer Atomwaffen zu beginnen. Dieser Prozess wird unverzüglich beginnen", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Trumps Ankündigung stellt eine Abkehr von der seit Jahrzehnten geltenden US-Politik dar. Die USA haben seit 1992 keine Atomwaffentests mehr vorgenommen.
USA / China
US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben eine Einigung mit China über eine Senkung von Zöllen auf Waren aus der Volksrepublik erzielt. Im Gegenzug werde China wieder Sojabohnen aus den USA kaufen, die Ausfuhr Seltener Erden aufrechterhalten und schärfer gegen den illegalen Handel mit dem Schmerzmittel Fentanyl vorgehen, sagte Trump. Er äußerte sich nach seinem Gespräch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in der südkoreanischen Stadt Busan. Es war das erste Treffen der beiden Staatschefs seit 2019. An den Finanzmärkten sorgte die Nachricht für Erleichterung: Chinesische Aktien kletterten auf ein Zehn-Jahres-Hoch, die Landeswährung Yuan stieg zum Dollar auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr.
USA / Fed
Die US-Notenbank Federal Reserve hat die Zinsen zum zweiten Mal im laufenden Jahr gesenkt. Der geldpolitische Schlüsselsatz wurde um einen Viertelprozentpunkt auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent heruntergesetzt. Es war bereits die zweite Lockerung in Folge. Allerdings fehlten der Fed dieses Mal zur Beurteilung der aktuellen Lage wichtige Konjunkturdaten, die infolge des andauernden Shutdowns in den USA nicht oder nur verspätet veröffentlicht wurden. Ein Ende der Haushaltssperre ist bislang nicht in Sicht. Der Zinsentscheid war indes nicht einstimmig: Fed-Direktor Stephen Miran, ein Vertrauter von US-Präsident Donald Trump, forderte wie bereits im September eine stärkere Senkung des Leitzinses. Jeffrey Schmid, der Chef des Notenbankbezirks Kansas City, war angesichts der anhaltenden Inflation gegen eine Senkung.
Airbus
Der europäische Flugzeugbauer setzt sich dank guter Geschäfte mit Militärflugzeugen und Hubschraubern weiter von seinem Erzrivalen BOEING ab. Umsatz und Gewinn legten im abgelaufenen Quartal stärker zu als vom Unternehmen befragte Analysten vorhergesagt hatten. Auch im Geschäft mit Passagierflugzeugen setzte Airbus mehr um. Allerdings machen dem Unternehmen weiterhin fehlende Triebwerke zu schaffen.
Amazon
Bei den Quartalsergebnissen des Online-Händlers steht die Entwicklung bei der Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS) erneut im Mittelpunkt. Deren Wachstum bleibt hinter dem der Rivalen Google Cloud und Microsoft Azure zurück. Amazon hat für den Gesamtkonzern einen Umsatz von 174 bis 179,5 Mrd. USD in Aussicht gestellt.
Apple
Dank des Erfolgs der neuen iPhone-Generation hoffen Börsianer auf starke Quartalsergebnisse des Elektronikkonzerns. Dem Branchendienst Counterpoint zufolge verkauft sich das iPhone 17 in den ersten Wochen seit der Einführung auf den wichtigen Märkten in den USA und China besser als die Vorgänger-Modelle.
Deutsche Lufthansa
Der Konzern hat trotz eines Rekordumsatzes im 3. Quartal weniger Gewinn verbucht. Der Umsatz legte um vier Prozent auf 11,2 Mrd. € zu, wie die Lufthansa mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis lag mit rund 1,3 Mrd. € aber leicht unter Vorjahr, das Konzernergebnis sank aufgrund von Steuereffekten stärker um zwölf Prozent auf 966 Mio. €. Die Zahlen entsprechen damit den Erwartungen von Analysten.
Ebay
Der Konzern hat mit einem enttäuschenden Gewinnausblick für das wichtige Weihnachtsquartal seine Aktie auf Talfahrt geschickt. Das Papier gab nachbörslich um sechs Prozent nach. Die Online-Handelsplattform verwies auf die anhaltende gesamtwirtschaftliche Unsicherheit, die die Kauflaune der Verbraucher dämpfe.
General Motors
Der Konzern reagiert auf eine schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos mit einer massiven Drosselung seiner Produktion in den USA. Die Fertigung im E-Auto-Werk in Detroit werde ab Januar halbiert, teilte der Autobauer mit. Zudem werde die Herstellung von Batteriezellen in zwei Werken in den Bundesstaaten Tennessee und Ohio für rund ein halbes Jahr ausgesetzt.
KI
Der Siegeszug Künstlicher Intelligenz (KI) gibt Alphabet, Microsoft und Meta erneut kräftigen Rückenwind. Zudem weiteten die Google-Mutter, der Softwarekonzern und der Facebook-Betreiber im abgelaufenen Quartal ihre Investitionen in diese Technologie aus. Alphabet und Meta hoben ihre Jahresprognosen für solche Ausgaben auf 91 bis 93 und 70 bis 72 Mrd. USD an. Meta-Finanzchefin Susan Li betonte, dass die Investitionen 2026 noch einmal deutlich höher ausfallen könnten. Microsoft steckte im Berichtszeitraum fast 35 Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur, etwa ein Sechstel mehr als von Analysten erwartet.
Openai
Das Unternehmen bereitet Insidern zufolge einen Börsengang vor, der das KI-Unternehmen mit bis zu rund einer Billion Dollar bewerten könnte. Dies sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dies wäre einer der größten Börsengänge aller Zeiten. Firmenchef Sam Altman könnte damit Zugang zu einem weitaus größeren Kapitalpool erhalten, um seine ehrgeizigen Pläne umzusetzen. Nach Angaben der Insider erwägt OpenAI, bereits in der zweiten Jahreshälfte 2026 einen Antrag bei der Börsenaufsicht zu stellen. In ersten Gesprächen sei es um eine aufzunehmende Summe von mindestens 60 Milliarden Dollar gegangen. Man befinde sich jedoch noch in einem frühen Stadium der Verhandlungen.
Porsche / Volkswagen
Der Volkswagen-Großaktionär Porsche prüft einem Bericht zufolge einen Einstieg bei der Dieselmotoren-Tochter Everllence. Auch der schwedische Finanzinvestor EQT habe ein erstes Interesse gezeigt, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Der Verkaufsprozess für Everllence könnte Anfang kommenden Jahres eingeläutet werden. Eine mit dem Vorgang vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Sparte könnte mit sechs bis acht Milliarden Euro bewertet werden.
Servicenow
Das Unternehmen hat dank einer starken Nachfrage nach seinen KI-Lösungen seine Umsatzprognose für das laufende Jahr angehoben. Die Aktie des Softwareanbieters legte nachbörslich um 3,4 Prozent zu.
Starbucks
Der Einzelhändler hat erstmals seit sieben Quartalen wieder ein weltweites Umsatzwachstum erzielt. Dieses habe um ein Prozent zugelegt, wie die Kaffeehauskette mitteilte. Im wichtigen US-Heimatmarkt stagnierte das Geschäft jedoch, auch der Gewinn je Aktie von 52 Cent verfehlte die Analystenschätzungen von 56 Cent.
09:00 SP: BIP Q3 (1. Veröffentlichung) q/q
10:00 CH: UBS Konjunkturerwartungen September
10:30 GB: BoE Hypothekengenehmigungen in Tsd
10:30 GB: Geldmenge M4 m/m
10:30 GB: Verbraucherkredite m/m in Mrd £
12:00 US: MBA-Hypothekenanträge Vorwoche w/w
15:00 US: Schwebende Hausverkäufe September m/m
15:00 CA: BoC-Zinsentscheid
15:30 US: Rohöllagerbestände in Mio Barrel w/w
15:30 CA: BoC-Pressekonferenz
19:00 US: Fed-Zinsentscheid !
19:30 US: Fed-Pressekonferenz !
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