Rentenmarktbericht
  • News
  • Rentenmarktbericht

Rentenmarktbericht

Aktuelle Übersicht und Einschätzung über Zinsentwicklungen, zinsrelevante Konjunkturdaten, Neuemissionen und Unternehmensmeldungen

17. April 2025

Lesezeit: setTime Minuten

Donnerstag, 17. April 2025, 09:00 Uhr

Einen erfolgreichen Tag wünscht Ihnen
Ihr Fixed Income Sales Trading Team.

Rentenmärkte: 

  • schwächer
  • EZB vor Leitzinssenkung
  • Jerome Powell findet deutliche Worte der Warnung
  • Goldpreis aud Redkordniveau

Kennzahlen

Schatz-Future: 107,47
Bobl-Future: 119,24
Bund-Future: 131,16
iTRAXX Europe 5 Jahre: 72,31
Europe Crossover 5 Jahre:

370,35

Euro Swapsätze

Zwei Jahre:

1,95%

Fünf Jahre: 2,22%
Sieben Jahre: 2,35%
Zehn Jahre: 2,51%

Renditen amerikanischer Staatsanleihen

Zwei Jahre: 3,80%   
Fünf Jahre:

3,95%

Sieben Jahre: 4,11%
Zehn Jahre:

4.31%

Konjunktur

Eurozone
Deutsche Erzeugerpreise sind heute Morgen mit -0,7% m/m (März) -deutlich schwächer als erwartet- präsentiert worden (-0,2% y/y, erwartet 0,4% y/y nach 0,7% y/y). 

Heute tagt der EZB-Rat. Dass eine 25 BP-Leitzinssenkung ansteht, gilt als abgemachte Sache. Wie auch von der Bank of Kanada und US FED zu hören war, gilt es, die Auwirkungen der Zollpolitik Trumps im Handelsstreit abzuwarten und zu analysieren. Ähnliche Worte wird auch die EZB Chefin Christine Lagarde wählen. Wie wird sie sich im Hinblick auf die folgenden EZB-Sitzungen positionieren? Wir erwarten ein eher "düsteres" Szenario mit deutlichen Worten zu den Risiken, die der Handelskrieg mit sich bringt auch im Hinblick auf die klare Vorgehensweise der Zentralbank. 

Anleihekurse beginnen den Handelstag mit Kursverlusten, insbesondere am langen Ende. Der Zinsabstand zwischen 10-jährigen US Treasuries und Bunds handelt auf Basis 180 BP.
 
USA
US Retail Sales wurden für März mit 1,4% m/m nach 0,2% m/m -wie erwartet- veröffentlicht. Ohne "Autos" ging es um 0,5% m/m nach oben, erwartet 0,4% m/m. Die Veränderung des Vormonats wurde auf 0,7% m/m von 0,3% m/m revidiert. Die US Industrieproduktion rutschte im März um -0,3% m/m ab.
 
Fed-Chef Jerome Powell hat erneut betont, dass die Zentralbank sicherstellen muss, dass die Zölle nicht zu einem anhaltenden Anstieg der Inflation führen. “Unsere Pflicht ist es, die längerfristigen Inflationserwartungen gut zu verankern und sicherzustellen, dass ein einmaliger Anstieg des Preisniveaus nicht zu einem anhaltenden Inflationsproblem wird”, sagte Powell am Mittwoch beim Economic Club Chicag (Bloomberg).

In den Verhandlungen über die US-Zölle will die Trump-Administration informierten Kreisen zufolge Druck auf andere Länder ausüben, den Handel mit China einzuschränken.

Mit den Warnungen des US-Notenbankchefs Powell vor den Auswirkungen des Handelskrieges wächst die Sorge der Anleger, Unsicherheit nimmt zu und der Goldpreis erreicht neue Rekorde, auch vor dem Hintergrund, dass ausländische Investoren ihr Engagement am US Kapitalmarkt weiter reduzieren.

Kanada
Die Bank of Canada hat den Leitzins nach sieben Leitzinssenkungen unverändert bei 2,75% belassen. Der Zentralbank-Gouverneur Tiff Macklem hält mehr Informationen über die Entwicklung der US-Zölle und ihre Auswirkungen für notwendig, um weitere Zinsschritte vorzunehmen. Der EUR tendiert leicht auf 1,578 CAD nach oben. Der USD verliert auf 1,3885 CAD. 

Unternehmensmeldungen
ABB will die Robotik-Sparte ausgliedern und im nächsten Jahr an die Börse bringen. Sie würde “als starker Performer in seiner Branche von einem direkteren Vergleich mit seinen Wettbewerbern profitieren”, teilte der Konzern mit.

Siemens Energy hat den Jahresausblick für Umsatz und Nettogewinn deutlich angehoben und auf die floriende Nachfrage nach Gasturbinen und Ausrüstung für den Energiesektor verwiesen. Siemens erwartet für das laufende Geschäftsjahr bis September ein vergleichbares Umsatzwachstum von bis zu 15 Prozent nach zuvor bis 10 Prozent.

Volkswagen verpflichte sich, die Autopreise stabil zu halten, um die Bedenken der Autokäufer hinsichtlich der Zölle zu besänftigen. Ford Motor und Stellantis boten Käufern Anfang des Monats hohe Rabatte auf ihre gesamte Modellpalette an und Nissan senkte die Preise für die Modelle Rogue und Pathfinder (Reuters). 

Abbott Laboratories behielt am Mittwoch die jährliche Gewinnprognose bei und rechne mit einem Gewinnverlust von einigen hundert Millionen Dollar durch die US-Zölle.

Teslas Zulassungen für Elektroautos in Kalifornien gingen weiter zurück und sanken im ersten Quartal um -15%. Der Rückgang bedeute, dass Tesla laut der California New Car Dealers Association (CNCDA) nicht mehr die Mehrheit des Marktanteils bei Elektrofahrzeugen im Bundesstaat hält. Der Marktanteil von Tesla sank von 55,5% im Vorjahr auf 43,9%, während Marken wie Honda, Ford und GMs Chevrolet ihre Präsenz ausbauen konnten (Reuters).

Heute meldet sich Netflix als erstes US-Technologieunternehmen mit seinem Quartalsbericht zu Wort. Am Dienstag geht es weiter mit Tesla gefolgt von Alphabet am Donnerstag. 

Neuemissionen

Neuemissionen
Wie bereits erwähnt, zeigen sich immer mehr US Emittenten am EUR-Primärmarkt.  Der Anteil Reverse Yankees, also US-Unternehmen, die Euro-Bonds begeben, lag im 1. Quartal bei ca.
25% und stieg damit das dritte Jahr in Folge an. Trotz historisch niedriger Credit-Spreads über die vergangenen Monate in den USA war die Opportunität für US-Unternehmen stärker im Euro-Markt vertreten.

Mehrfach überzeichnet waren die Emissionen der BTPS 2,55% (Inflation Linked), 05/56 (Aufstockung) bzw. der neuen Emission 3,25% BTPS 07/2032 (EUR 8 Mrd). Insgesamt waren EUR 103 Mrd. nachgefragt. Vor dem Hintergrund der Ratingheraufstufungen des Emittenten war dies ohnehin zu erwarten. Italien stößt regelmäßig auf hohe Nachfrage bei Neuemissionen. 

USD 1,5 Mrd. nahm Land Nordrhein-Westfalen auf, 4%, 25.4.2028, SOFR S +44 BP, 99,988% Reoffer.

Fazit:

Powell machte die Konsequenzen des Handelskrieges mehr als klar: für die US Notenbank dürfte es immer schwerer werden,  für die Stabilisierung der Märkte wie gewohnt zu sorgen. Nachlassende Konjunktur und erhöhte Inflation führten zu einem Konflikt für die Währungshüter.

Rentenmarktbericht

Mit unserem Rentenmarktbericht erhalten Sie täglich ein Update über die maßgeblichen Entwicklungen auf den Anleihemärkten und Informationen über aktuelle Neuemissionen.

Newsletter

Rentenmarktbericht

Anrede