Die Konjunktur brummt weiterhin. Zumindest legen das die wichtigsten Frühindikatoren nahe. Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im Juni erneut an. Die aktuelle Geschäftslage wird von den befragten Unternehmen deutlich besser bewertet. Und der Optimismus für das zweite Halbjahr hat zugenommen. „Die deutsche Wirtschaft schüttelt die Coronakrise ab“ – so das ifo Institut. Die Aktienmärkte haben das schon lange getan. Der amerikanische Leitindex, der S&P 500, notierte Ende Juni mit 4.303 Punkten so hoch wie noch nie zuvor. Seit Jahresanfang ist das ein Plus von etwa 15 %. Ähnlich war die Wertentwicklung vieler europäischer Aktienmärkte.
Die Notenbanksitzungen der Fed als auch der EZB Mitte Juni sorgten – entgegen mancher Erwartungen – sogar für Entspannung. Insbesondere die amerikanische Notenbank konnte mit ihrer Absichtserklärung, bis Ende 2023 zweimal die Zinsen zu erhöhen dafür sorgen, dass die Inflationserwartungen und mit ihnen die Renditen gefallen sind. Die Rendite für die zehnjährige US-Staatsanleihe rutschte unter die Marke von 1,5 %. Das sorgte auch auf den Aktienmärkten für etwas Rückenwind. Passend zur Jahreszeit, hat sich so eine Schönwetterperiode über den Kapitalmärkten breitgemacht.
Neue Aktienmarktimpulse dürfte die bald beginnende Berichterstattung zu den Unternehmensergebnissen im 2. Quartal liefern. Vorliegende Schätzungen hierzu deuten darauf hin, dass sich der bisherige Trend von im Vorjahresvergleich deutlich steigenden Gewinnen fortsetzen wird. Aber: Aktienmärkte handeln Erwartungen. Sollten Anzeichen von Gewinnenttäuschungen sichtbar werden, löst das schnell Korrekturen aus. Außerdem muss weiterhin das Augenmerk auf die Inflationsentwicklung gelegt werden. In der Eurozone stehen uns die Inflationsspitzen in den nächsten Monaten noch bevor. Reagiert der Bondmarkt darauf mit scharf ansteigenden Renditen, bleiben die Aktienmärkte davon nicht unverschont. Gewitterfronten könnten also aufziehen.
In unserem Rentenportfolio gab es wenige Beweggründe, die Ausrichtung zu verändern. Die leichte Entspannung auf den Rentenmärkten kam unseren langlaufenden Positionen zugute. Im Segment der Hochzinsanleihen wurden die Anleihen von Thyssenkrupp und Schaeffler verkauft. Im Gegenzug wurde, sofern möglich, der breit diversifizierte H&A Euro High Yield Stars Fonds erworben.
Im Aktienportfolio ist die regionale Allokation weiter angepasst worden. Es fanden vor allem Käufe in Europa statt. Neben dem Industrieunternehmen Schneider Electric wurde ein ETF auf europäische Qualitätswerte gekauft. Auch die sehr kleine Position Teamviewer wurde etwas aufgebaut. Dies entspricht unserer Einschätzung, dass die europäischen Aktienmärkte sich gegenüber dem amerikanischen in den kommenden Wochen besser behaupten sollten. Finanziert wurden die Käufe durch den Verkauf des MSCI World ESG-ETF. Alles in allem bleiben wir in Aktien übergewichtet.
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