Die Kapitalmärkte haben im Januar einen veritablen Fehlstart hingelegt. Die globalen Aktienmärkte liegen seit Jahresbeginn deutlich im Minus. Der S&P 500 verlor 5%, der DAX gut 2,5%. Noch stärker waren die Verluste im zinsempfindlichen Technologiesektor. Die Rentenmärkte konnten davon nicht profitieren.
Mit dem Zinsanstieg lieferten auch sie Verluste. Es waren im Wesentlichen drei Gründe, die die Märkte nach unten zogen. Zum einen gab die US-Notenbank klar zu erkennen, dass sie bereits bald, wohl im März, mit einer ersten Zinserhöhung beginnt und regelmäßig weitere folgen lässt. Zum zweiten schlichen sich konjunkturelle Unsicherheiten ein, auch bedingt durch Omikron. Und schließlich sorgte der Russland-Ukraine-Konflikt für Verunsicherung.
Dass sich dieser Trend an den Märkten weiter fortsetzt, erwarten wir im Basisszenario nicht. Die Konjunktur erscheint uns robust zu sein, die Inflationsraten sollten bereits bald nachgeben. Und vor allem: die Gewinnberichte der Unternehmen für Q4-2021 sind bislang solide. Mit den inzwischen erreichten niedrigeren Kursniveaus ist zudem die (vor allem für die Technologiewerte) einst höhere Bewertung wieder angemessener geworden.
Alles in allem sieht es also nach Korrektur, nicht nach einem längeren Trendwechsel aus. Daher bleiben wir bei einer moderaten Aktienübergewichtung.
Die wichtigsten ökonomischen Risiken bleiben die altbekannten, nämlich Versorgungsengpässe und Inflation. Eine allmähliche Entspannung in diesen Feldern, in unserem Basisszenario unterstellt, würde Handlungsdruck von den Notenbanken nehmen. Die Renditen könnten nach den Anstiegen der letzten Zeit wieder abschmelzen, weswegen wir die Duration im Rentenportfolio nicht kurz ausrichten. Die Aktienmärkte bekämen eine willkommene „Zins-Unterstützung“. Verschärfen sich die Risiken allerdings, wird Liquidität zur Alternative.
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