Die Gemengelage an den Kapitalmärkten ist unverändert. Europa ist im wirtschaftlichen Abschwung, und das bei hoher Inflation. Die Notenbanken schreiten mit ihren Zinserhöhungen voran. Allerdings ließ die Europäische Zentralbank nach ihrer Sitzung Ende Oktober durchblicken, dass sie in ihrem Prozess von Zinsanhebungen schon „erhebliche Fortschritte“ gemacht hätte. Daraus lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit ableiten, dass im Laufe des 1. Quartals 2023 das vorläufige Ende der Zinsmaßnahmen erreicht werden wird. Die amerikanische Notenbank dürfte ähnlich vorgehen. Nur im Falle, dass sich die Inflationsraten nachhaltiger von den jetzigen Niveaus nach oben entfernen, wären die Zentralbanken gezwungen, bis weiter ins nächste Jahr hinein die Politikzinsen anzuheben. Die jüngsten Preisentwicklungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten sprechen jedoch eher dafür, dass sich die Teuerungsraten in den nächsten Monaten vielleicht sogar erheblich zurückbilden könnten.
Darauf setzen offenbar die Kapitalmärkte. Zumindest lassen die letzten – wenngleich sehr volatilen – Bewegungen im längeren Laufzeitenbereich darauf schließen, dass etwa Renditen von 4 ½ % für zehnjährige US-Staatsanleihen und 2 ¾ % für zehnjährige Bundesanleihen, erste Eintrittspunkte sein könnten, um die Laufzeiten im Rentenportfolio wieder etwas zu verlängern. Die Tage sinkender Renditen Ende Oktober gaben den Aktienmärkten spürbaren Rückenwind. Der DAX beispielsweise wurde deutlich über die 13.000er-Marke gehoben. Hilfreich war nicht zuletzt die Berichtssaison. Die für das 3. Quartal veröffentlichten Unternehmensergebnisse waren alles in allem bislang recht ordentlich. Sie fielen gleichzeitig auf eine extrem pessimistische Stimmung. Beides zusammen löste prompt eine Aufwärtsbewegung aus. Das Licht am Ende des Tunnels scheint näher zu rücken. Dennoch ist das für uns noch nicht hinreichend, um die Aktienquote auf ein Übergewicht anzuheben. Denn der Fokus der Kapitalmärkte dürfte von der Inflations- zur Rezessionsdiskussion wechseln. Damit verbunden ist die Gefahr, dass die Gewinnrevisionen – und mit ihnen die Aktienmärkte – nochmals etwas unter Druck geraten.
Geopolitisch ist das Bild unverändert, jedoch nach dem Parteitag in China mit der Gewissheit, dass dort nicht mehr nur wirtschaftlicher Pragmatismus zählt. Ost und West scheinen erneut auseinanderzudriften. Und die Energiekrise hinterlässt trotz Preisbremsen im industriellen Sektor Europas tiefe Spuren. Wie schwerwiegend all das für die internationale Arbeitsteilung und den Industriestandort Deutschland sein wird, ist noch offen – es reicht aber für einen tiefgreifenden Strukturwandel allemal aus.
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