Verlustreicher Monat
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Verlustreicher Monat

Monatsrückblick September 2022

05. Oktober 2022

Lesezeit: 3 Minuten

Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten nehmen zu. Die Notenbanken kämpfen gegen hohe Inflationsraten, deren Ursachen mit Leitzinsen kaum oder gar nicht zu bekämpfen sind. Sie wollen Glaubwürdigkeit zurückerobern, und das um den Preis einer Rezession. Die Wirtschaftspolitiker von Regierungen – im Gegensatz zu Notenbankern dem Wählerwillen ausgesetzt - wollen den energiepreisbedingten Inflationsanstieg und den damit verbundenen Wohlstandsverlust mit Preisdeckelungen und Transferzahlungen abmildern. Also letztlich schuldenfinanziert. Die neue englische Regierung agierte hier besonders beherzt. Die Quittung der Märkte folgte prompt: die britischen Renditen stiegen sprunghaft, das Pfund verlor an Wert. Die englische Notenbank musste einschreiten. Generell war der September neben hohen Schwankungen durchzogen von steigenden Renditen, fallenden Aktienmärkten und einem stärkeren US-Dollar. Die Performancezahlen zeigen sich tiefrot. Selbst Gold notierte tiefer.

Erwartungsgemäß haben die Notenbanken im September mit ihren Zinserhöhungen weitergemacht. Bis zum Jahresende dürften weitere folgen. Die amerikanische Notenbank wird im 1. Quartal mit ihren Anhebungen aber vermutlich stoppen, der Leitzins dürfte dann nämlich mindestens bei 4,25% liegen. Die EZB dürfte bis zum Jahreswechsel ihren Leitzins (Hauptrefinanzierungssatz) auf mindestens 2,25% (aktuell 1,25%) angehoben haben.

Wir erwarten, dass der Hochpunkt der restriktiven Geldpolitik nun absehbar ist. Eine verbale Ankündigung von noch schärferen Maßnahmen als den bereits jetzt bekannten, halten wir für wenig wahrscheinlich. Insoweit sollten sich die Anstiege der Kapitalmarktrenditen allmählich auspendeln. Für die Aktienmärkte wäre das für sich genommen positiv zu werten. Denn das höhere Renditeniveau spiegelt nicht wirtschaftliche Stärke wider (vor allem in Europa), sondern die geldpolitische Verschärfung der Notenbanken. Zöge das Renditeniveau weiter an, wären die Bremspuren am Immobilienmarkt noch augenscheinlicher als ohnehin schon, eine wichtige, sogar globale, Konjunkturstütze bräche weg. Im Rentenportfolio haben wir in der zweiten Monatshälfte reichlich 10% Liquidität geschaffen, zum einen als Vorsichtsmaßnahme im Falle doch weiter anziehender Renditen, zum anderen als Finanzierungsquelle bei auftretenden Opportunitäten auf Rentenmärkten inner- und außerhalb der Eurozone.

Wie stark wird der Einbruch der Unternehmensgewinne sein? Und wie sieht ihr Verlaufspfad in den nächsten Quartalen aus? Das entscheidet über Wohl und Wehe auf den Aktienmärkten. Das „Gute“ ist, dass die Gewinne eine nominale Größe sind, das Wachstum der Volkswirtschaft, sofern gemessen am BIP (Bruttoinlandsprodukt), eine reale. Das ist eine wichtige Unterscheidung. Denn eine vergleichsweise milde Rezession – immerhin der Konsens für Europa – kann mit Gewinnsteigerungen der börsennotierten Unternehmen einhergehen. Die Abwärtsrevisionen der Gewinne gerade in Europa waren bereits beträchtlich. Mit den inzwischen erreichten Jahrestiefständen haben wir zuletzt unsere knapp 10%-ige Untergewichtung nahezu komplett aufgehoben. Gerade Unternehmen am Beginn der Wertschöpfungskette mit Preissetzungsmacht, sollten mit ihren Ergebnissen zumindest nicht enttäuschen. Sie bilden in unserem Aktienportfolio einen nicht zu vernachlässigenden Anteil. In den zyklischen Sektoren sind wir unverändert zurückhaltend.

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