Erwartete Zinssenkung beflügelt die Kurse
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Erwartete Zinssenkung beflügelt die Kurse

Monatsrückblick Juli 2024

01. Juli 2024

Lesezeit: 3 Minuten

Nach steigenden Notierungen an den globalen Aktienmärkten im Juni 2024 zogen die Kurse im Juli zunächst abermals an, gaben in der zweiten Monatshälfte aber in den allermeisten Fällen einen Großteil ihrer Gewinne wieder ab. Während die breiten Indizes beiderseits des Atlantiks den Monat mit einem kleinen Plus beendeten, zündete der Russell 2000 Index ein regelrechtes Kursfeuerwerk: Mit einem Plus von rund 10 % flog der amerikanische Aktienindex für kleinere Unternehmen im Vergleich zum Vormonat davon. Insbesondere die marktseitig hohen Erwartungen an eine erste Zinssenkung durch die Fed im September sowie die Sorge um neue Handelsbarrieren (negativ für Chip-Hersteller) waren die Katalysatoren. Dagegen ging der Nasdaq vor dem Hintergrund einer Rotation weg von Technologie-Mega-Caps, welche die US-Aktien-Rallye geleitet hatten, auf Tauchstation. Der Rückgang war aber von kurzer Dauer, zum Monatsende erholte sich der Technologie-Index weitgehend wieder und schloss mit 1,6 % nur moderat im Minus.

Während politische Börsen meist die sprichwörtlich kurzen Beine haben (die Fantasien für neuerliche Handelsbarrieren verschwanden recht schnell von der Bildfläche), hat die Zinssenkungsfantasie des Marktes Hand und Fuß. Dies sorgte bereits vor der geldpolitischen Sitzung des Federal Open Market Committee (geldpolitischer Ausschuss der US-Notenbank) am letzten Handelstag des Monats Juli für stark steigende Notierungen an den US-Aktienmärkten. Im unmittelbaren Nachgang der Fed-Sitzung zogen die Notierungen nochmals an.

Die Marktteilnehmer hatten bereits seit einigen Wochen mit einer ersten Zinssenkung der US-Notenbank für den September 2024 gerechnet. Die geldpolitische Sitzung der Fed am 31. Juli hat diese Markterwartung nochmals verstärkt. Wenngleich die Fed keine Zinssenkung für September ins Fenster hing, wies sie deutlich auf die Erfolge an der Inflationsfront hin. Im Rahmen ihres dualen Mandates war der Verweis auf die Arbeitsmarkteffekte der vorhandenen, restriktiven geldpolitischen Ausrichtung gegenüber der Juni-Sitzung ebenfalls neu und wichtig. Kurzum: Sofern die Inflation weiter in den Zielhafen steuert (wovon die Fed ausgeht), dürften die Markterwartungen im September nicht enttäuscht werden.

Die Anleiherenditen sanken im Juli mit Blick auf zehnjährige US-Treasuries zu Monatsende auf knapp mehr als 4,0 % (-40 Basispunkte gegenüber Vormonat). Ausschlaggebend dafür war, dass die US-Konjunkturdaten gegenüber den Erwartungen wie bereits im Vormonat mehrheitlich negativ ausfielen. Ferner sorgten die jüngst veröffentlichten Inflationsraten von 2,5 % bzw. 2,6 % (Kernrate) für Entspannung und Zuversicht an der Inflationsfront. Diesseits des Atlantiks fiel die zehnjährige Bund-Rendite im gleichen Zeitraum mit 20 Bp auf 2,3 % weniger stark.

Darüber hinaus lieferte eine bislang grosso modo gemischte Berichtssaison in Europa und den USA, die mithin auch solide Resultate enthielt, einen unterstützenden Impuls – wenngleich Ergebnisverfehlungen zu deutlichen Kursverlusten der jeweiligen Aktien führten. Allerdings kommt die restriktive Geldpolitik bei den Unternehmen über Effekte bei den Konsumenten an. Auch die Konjunktur-Malaise Chinas ist ein dämpfender Faktor. Alles in allem ist der Glanz der Q2-Earnings bislang etwas schwächer als im Vorquartal.

Der Aktienmarkt der Eurozone, gemessen am Stoxx Europe 600, stieg im Juli um 1,3 % (DAX: +1,5 %). In den USA und Japan beendeten die Aktien den Monat schließlich mit 1,1 % (in USD; +0,3 % in EUR) im Plus respektive mit 1,2 % (in JPY) im Minus. Darüber hinaus wartete der britische FTSE 100 Index mit einem moderaten Zuwachs von 2,5 % (in GBP) auf, während der chinesische CSI 300 Index um 0,6 % fiel (in CNY).

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