Wackeliger Jahresschlussspurt
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Wackeliger Jahresschlussspurt

Monatsrückblick Dezember 2024

04. Januar 2025

Lesezeit: 3 Minuten

Im Jahr 2024 konnten Kapitalanleger in nahezu allen liquiden Anlageklassen überdurchschnittlich positive Wertentwicklungen erzielen. Außerordentlich stark entwickelten sich US-amerikanische Aktien. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere die sehr resiliente US-Konjunktur, die Leitzinssenkungen vieler Notenbanken, weiterhin hohe Erwartungen an das Potential der Künstlichen Intelligenz und der Wahlausgang in den USA. Dabei sind die ausgeprägten, strukturellen Wachstumsschwächen in Europa und China ebenso in den Hintergrund gerückt, wie die geopolitischen Krisenherde und die zwischenzeitlich durch Zinserhöhungen der japanischen Notenbank ausgelöste Marktturbulenzen im August 2024.

Der Jahresendspurt war indes von eher wackeliger Natur. An den Kapitalmärkten haben insbesondere die folgenden Ereignisse im Dezember 2024 zu tendenziell bescheidenen Resultaten an den Aktienmärkten relativ zur Gesamtjahresschau geführt: Erstens erwarteten die Marktteilnehmer in den kommenden Monaten weniger Leitzinssenkungen als zuvor. Nach der Fed-Sitzung im Dezember sagte Fed-Chef Jerome Powell sogar, dass man „an oder nahe dem Punkt" sei, an dem die Zinsen langsamer gesenkt werden können. Die Konjunkturdaten, vor allem die Arbeitsmarktdaten, überraschten positiv. Die Inflationsdaten unterstrichen, dass der unterliegende Preisauftrieb weiter-hin höher ist als vor der Pandemie. Die Fed hat somit einen geringen akuten Handlungsdruck, die Zinsen schnell weiter zu senken. Zweitens fielen die Markterwartungen an die Trump-Administration in Sachen Zoll- und Steuerpolitik sehr heterogen aus. Drittens kam es zum Jahresende zu entsprechenden Gewinnmitnahmen.

Vor diesem Hintergrund stieg die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen (Treasuries) im Dezember 2024 um rund 40 Basispunkte (Bp) auf 4,6 %. Hierzulande stiegen die Pendants gleicher Laufzeit von Ende November bis Ende Dezember 2024 um rund 3 Bp auf 2,4 %.

Der EUR-USD-Wechselkurs hat vom 30. November bis zum 31. Dezember um 2,2 % von 1,06 auf 1,03 nachgegeben. Die abermals gestiegene Renditedifferenz erklärt gut, warum der USD relativ zum EUR gewonnen hat.

Im Aktien-Universum gab es im Schlussmonat des Jahres 2024 folgende Ergebnisse: der US-amerikanische Leitindex S&P 500 schloss Ende Dezember mit einem Minus von 2,5 % im Vergleich zum Ende des Vormonats. In Euro berechnet, sank der Index nur um 0,4 %. Der breite europäische Index, der STOXX Europe 600, schwächelte im Vergleich zu Ende November ebenfalls und ging um 1,1 % zurück. Dagegen fiel der DAX40 im abgelaufenen Monat mit einem Plus von immerhin 1,4 % positiv auf.

Der Goldpreis ist in der Monatsbetrachtung um 0,7 % gefallen. Er notiert per Ende Dezember bei 2.624 USD/Feinunze.

In unserer taktischen Asset Allokation haben wir Aktien zu Lasten von Anleihen im November aufgestockt und gehen mit einer leichten Übergewichtung bei den Anteilspapieren in das neue Jahr. In den kommenden Monaten sollten die wieder niedrigere Inflation, weitere Zinssenkungen der Notenbanken und die zuletzt stabilisierten Schätzungen für die Unternehmensgewinne für ein unterstützendes Aktienmarktumfeld sorgen. Die wirtschaftliche und politische Entwicklung in den USA bestätigt unsere seit dem Spätsommer ausgedrückte Präferenz für US-Aktien gegenüber ihren europäischen Pendants, an der wir weiterhin festhalten. Bei Staatsanleihen erwarten wir zunächst keine deutlichen Renditerückgänge, und Unternehmensanleihen sind bereits recht teuer. Die Duration haben wir im November auf neutral abgesenkt.

Mit Blick auf die regionale Allokation bevorzugen wir in unseren Portfolios weiterhin den US-Markt gegenüber dem europäischen. Die US-Konjunkturprognosen, die Aussicht auf Steuersenkungen sowie die umfassenden Investitionen in die KI-Infrastruktur sprechen dafür, dass die tatsächlichen Unternehmensgewinne in den kommenden Quartalen die optimistischen Prognosen der Aktienanalysten bestätigen könnten. Zudem ist die Sektorzusammensetzung der US-Indizes derzeit vorteilhaft für das in vielerlei Hinsicht unsichere Umfeld.

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